Street Couture

„Geld liegt auf der Straße“ kennt man aus Filmen und der Literatur. In einem modernen Kontext verliert der Spruch seine bittere Note. Hochwertige Materialien werden tagtäglich weggeworfen. Der Ausgangspunkt von Street Couture liegt in zwei Kleidern, welche aus den Materialien einer Markise entstanden sind. Der extrem dicht verwebte, reißfeste Stoff eignet sich prächtig um damit anmaßende Kleider und Accessoires zu fertigen. Das Damenkleid ist ein zweiteiliges Kleid, bestehend aus einem Korsett und einem dazugehörenden Rock und war der Einstieg in die Verwendung von Abnähern in der Schnittkonstruktion. Die Reißverschlüsse wurden dem Zweck des Kleids angepasst, aus einer gefundenen Tasche ausgebaut und somit vor der Tonne bewahrt. Das Erkennen und Trennen von hochqualitativen Bauteilen von unbrauchbaren Resten nimmt extrem viel Zeit in Anspruch und ist somit Teil eines Prozesses der den Alltag dominiert. Es ist vergleichbar mit der Philosophie der Frutarier, vor einem Apfelbaum zu sitzen und zu warten bis die Äpfel zu Boden fallen bevor man davon naschen darf, ist jedoch durch fehlerhafte Regulierungen extrem begünstigt worden. Es gibt so viele Schätze überall, man muss nur wissen wie man damit etwas schönes erschaffen kann. Ich bin der Meinung so war es schon immer. Ohne die notwendigen Fingerfertigkeiten ist jeder noch so teure Stoff wertlos.