Ausstellungen

Objet Trouve's

Unter [Koemas] wurden in der Galerie A4 zwei Objet Trouve’s ausgestellt. In einer schattigen Nacht im März 2020 wurden diese Objekte auf einer Industriebrache und an einem Flussufer gefunden. Damit soll auf die Umweltsünden aufmerksam gemacht werden, welche durch anliegende Industrie verursacht wird.

Wo die Sillschlucht nach Innsbruck mündet wurden die im späteren Sinne als Kunstwerk betitelten Werke für unbestimmte Zeit sich selbst überlassen. Der ausschlaggebende Grund dafür sie mitzunehmen war ihr unbeschreiblicher Zustand. „Ich habe mich sofort verliebt.“ sagt Koemas. Bei der Ausstellung ging es mitunter darum auf die Verschmutzung am Flussufer aufmerksam zu machen. Die Ausstellung lässt Einflüsse von Arte Povera, Wabi Sabi und die klassischen Objet Trouve’s von Marcel Duchamp durchscheinen. Die rote Liege wurde dem Land Tirol zum Verkauf angeboten und verkauft. Im Oktober des letzten Jahres wurde eine Sammelumstellung, kuratiert von Rosanna Dematte, präsentiert, welche die Skulptur mit einbezog.

Die zwei Fässer waren das Hauptaugenmerk der in der Galerie A4 präsentierten Objet Trouve’s. Sie wurden auf den Teppich in einem architektonisch herausragenden Raum präsentiert und stellten eine schöne Ergänzung dar. Das Gewicht der beiden Heavy-Weight-Champions lässt sich auf ca. 450 Kilo schätzen. Der Transport vom Fundort ins Atelier stellte damals schon eine große Herausforderung dar. Etwa ein Jahr später, bei einem kurzen Innsbruck Besuch kam mir ein Mann mit Auto unter, der mir half eine Sperrmüll-Couch zu verfrachten. Einige Tage darauf trafen wir uns erneut und er half mir die Fässer einzeln in die Galerie zu fahren. Der rote Teppich soll eine Verbindung zur roten Liege darstellen und wird zum Servierteller. Die Teerfässer sollen die um uns herum stattfindende tägliche Verschmutzung bildlich und wortwörtlich machen und uns zeigen, welche Dimensionen, diese Missachtung der Natur annimmt.

Urlaub vom Sehen

Urlaub vom Sehen war ein Experiment mit performativen Aspekten. Das Ziel war eine Augenbinde zu basteln, die gänzlich Licht undurchlässig ist und diese eine Woche nicht abzusetzen. Was zuerst nur eine wirre Idee zu sein schien wurde Realität. Am vierten Tage wurde sogar ein AMS-Termin mit Augenmaske wahrgenommen. Eine eingeweihte Freundin, Ophelia Grozeva begleitete mich hierbei von Zuhause zur AMS-Filiale und wartete bis ich fertig war, um mich wieder nach Hause zu bringen. Im Nachhinein erfuhr ich, dass diese Aktion viel Aufregen verursacht haben soll. Mitarbeiter der Filiale sollen noch Tage später davon gesprochen haben. Die Veränderung in Wahrnehmung: Das Sehorgan schafft zwar viele Möglichkeiten in der von der Natur vorgegebenen Landschaft sich zurecht zu finden, nimmt aber den größten Teil der Rechenleistung unserer Gehirne in Anspruch. Andere Sinne werden durch den alles überlagernden Sehsinn scheinbar überflüssig. Bei längerem Verdecken der lichtempfindlichen Iris entspannen die Augen und lassen dem Gehörsinn freie Bahn sich zu entfalten. Wenn man es einmal empfunden hat, wie groß Räume klingen wenn man ihr Ausmaß nur erhören kann, kann man es nicht mehr vergessen. Sie wirken viel geräumiger. Der Teil des Hirns, der für Räumlichkeit verantwortlich ist kann somit für andere Sinne verwendet werden. Ich rate jedem den es bei dem obigen Text in den Fingern juckt, es selbst auszuprobieren. Ein einziger Tag kann ein spannendes Abenteuer sein.